Hier wurde gefeiert

Veranstaltungsgeschichten

In welch schlechter Zeit man in der Warth begann, wieder Karneval zu feiern, geht aus der Tatsache hervor, das Gesprächsthemen wie „Hunger“ und „Obdach“ an der Tagesordnung waren. Ein wesentlicher Teil des Existenzminimums wurde über den Schwarzmarkt organisiert. So war es kein Wunder, das der Gastronom des „Warther Kasinos“ im Tausch gegen Butter und Speck 11 Komiteemützen erwerben konnte. Mit dieser wertvollen Investition wurde dermaßen pfleglich umgegangen, dass sie nach Gebrauch umgehend wieder im „Warther Kasino“ eingelagert werden musste.

In den ersten zwei Jahren wurden die karnevalistischen Veranstaltungen noch im engen Kreise durchgeführt. 1948 begann die Gesellschaft mit den öffentlichen Saalsitzungen. Meist konnten diese durch Eintrittsgelder finanziert werden. Reichte die Summe nicht, so wurde der Rest durch “Hutsammlungen“ innerhalb des Elferrates und durch Spendengelder einiger zahlungskräftigerer Besucher abgedeckt.

Kaiserhof Hennef 1948 – 1956

Sitzungen im altersschwachen Kaiserhofsaal waren für die KG stets ein Abenteuer. Die Herrichtung und Dekoration der, nach heutigen Ansprüchen, primitiven Bühne und des Saales erforderten viel Phantasie, Erfindungs- und Organisationsgabe. Aber auch andere Begebenheiten waren abenteuerlich, wie z.B. die nachfolgende:

Alle Veranstaltungen bedurften schon damals einer Genehmigung durch das Ordnungsamt der Gemeinde Hennef. 1952 wurde diese verweigert, weil das Bauamt den Saal plötzlich für baufällig erklärte. Man muss wissen, dass ein Teil des Saales über dem Hanfbach auf Pfählen stand, von denen einige für morsch erklärt wurden.

Die Sitzung war somit gefährdet – eine bittere Erkenntnis für die Gesellschaft. Schließlich wurden mit Hilfe einer ortsansässigen Baufirma und den Aktiven der Gesellschaft neue Balken unter dem Saal angebracht. Nach Besichtigung und Abnahme wurde doch noch die Genehmigung erteilt, die Sitzung war gerettet.

Parklichtspiele Hennef – Warth 1957

Durch den plötzlichen Präsidentenwechsel war in diesem Jahr aus zeitlichen Gründen die Planung einer Saalveranstaltung nicht mehr möglich.

Kurzerhand wurde ein Experiment gestartet, in dem man in den Warther Parklichtspielen eine Sitzung vor Stuhlreihen abhielt. Selbst die größten Optimisten in der Gesellschaft waren überrascht, die Veranstaltung war so gut besucht, das die Seitengänge noch mit Stühlen ausgestattet werden mussten. Es herrschte eine Bombenstimmung, obwohl es keinen Ausschank gab; man bediente sich der „Fläsch en de Täsch“.

Es war ein einmaliges Ereignis!

Gasthof Wingen 1958- 1971

Für viele Jahre war der Saal im Gasthof Wingen Veranstaltungsort für die Gesellschaft. Verbesserte Bedingungen sorgten für einen reibungsloseren Ablauf aller Veranstaltungen. Lediglich die Beheizung des Saales war problematisch, dies spürte man besonders im Jahre 1969. Die beiden riesigen Kanonenöfen im Saal wurden 2 Tage und 2 Nächte mit soviel Koks gefüttert, dass sie am Sitzungstage rot glühten und zu explodieren drohten.

Die Koksrechnung zeigt, dass unserer Gesellschaft bereits damals für unsere Gäste nichts zu teuer war.
Die Koksrechnung zeigt, dass unserer Gesellschaft bereits
damals für unsere Gäste nichts zu teuer war.

In diesem Saal begannen die Karrieren einiger späterer Elferratsmitglieder, zum Beispiel sei Edgar Thomas genannt, der sich sein erstes Geld sauer als Herold verdiente.

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Aula der Kopernikus Realschule seit 1972

Eine neue Heimat fanden die großen Karnevalsgesellschaften mit dem Neubau der Realschule in deren Aula. Die großzügigen Räumlichkeiten boten sich an, Veranstaltungen professioneller und im größeren Rahmen durchzuführen. Die Vereine haben die Möglichkeit, die stetig steigende Kartennachfrage weitgehend zu erfüllen und auch die Bewirtung eigenständig zu organisieren.

Hier wollen wir uns auch bei der Stadt Hennef bedanken, die uns die schöne Aula, um die uns viele umliegende Kommunen mit ihren Vereinen beneiden, mietfrei zur Verfügung stellt.

Die Aula bietet mit ihrer großen Bühne, die in der Karnevalssession durch den Anbau der Loge für das Prinzenpaar und das Podest für die Musik vergrößert wird, auch die Möglichkeit, ein entsprechendes Bühnenbild zu schaffen.

Die langjährigen Besucher unserer Sitzungen haben die ständige Steigerung des Bühnenbildes in Größe und Qualität mit viel Beifall zur Kenntnis genommen. Hier soll auch einmal den Künstlern Norbert Neußer in früherer Zeit und Armin Sterzenbach heute, sowie den Handwerkern unter der Leitung von Heinz Werdein für diese jährlich wiederkehrende Leistung gedankt werden.

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Mehrzweckhalle Meiersheide seit 2011

Nach fast 40 Jahren stand der Umzug von der Aula der Kopernikus Realschule in die neue Mehrzweckhalle Meiersheide an.

Die Aula der Kopernikus Realschule entsprach nicht mehr den Anforderungen, die an eine moderne Veranstaltungsstätte gestellt werden. Auf der einen Seite mit einem weinenden Auge, die liebgewordene Aula der Realschule verlassen zu müssen, auf der anderen Seite mit einem lachenden Auge, die Möglichkeiten der neuen Halle nutzen zu können.

Es war für die KG „Quer durch de Waat“ eine Herausforderung, die erste große Karnevalsveranstaltung, nämlich die Prinzenproklamation von unserem Prinzenpaar Andreas I. und Sabine I. (Ehepaar Seitz)  am 11. November 2011 zu feiern.

Alles war neu für uns: Das Bühnenbild, der Saalbestuhlungsplan, der Thekenbereich, die Garderobe, der Essensbereich, die Weinausgabe für die Kellner. Es waren viele Besprechungen und Besichtigungen im Vorfeld erforderlich, einen reibungslosen Ablauf einer solch großen Veranstaltung zu realisieren.

An dieser Stelle einen herzlichen Dank an die Stadt Hennef, besonders an den Bürgermeister Herrn Klaus Pipke, für die ständige Unterstützung, die wir immer wieder bekommen haben.

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